In der Marktgemeinde Theresienfeld soll eine Abfallbehandlungsanlage für nicht gefährliche Abfälle in einer ehemaligen Schottergrube entstehen. Laut Medienberichten soll zwischen der neuen B17 und dem angrenzenden Wohngebiet eine Maschinenhalle als Zelt mit diversen Nebenbereichen für die entsprechend getrennte Lagerung der einzelnen Abfallfraktionen errichtet werden.
Es wird angestrebt, an diesem Standort Abfälle mit einem Jahresvolumen von 500.000 Tonnen zu behandeln und zum Teil für die thermische Verwertung aufzubereiten. Diese Abfälle werden ausschließlich mit LKW über die neue B17 angeliefert, wodurch mit einer Zunahme des Schwerverkehrs in der Zeit von 6:00 bis 22:00 Uhr im Ausmaß von täglich 576 Fahrzeugbewegungen zu rechnen ist. Dies betrifft natürlich nicht nur die Gemeinde Theresienfeld, sondern auch Wöllersdorf-Steinabrückl durch den Anschluss an die A2.
In besagter Schottergrube werden nicht alle Flächen zum Boden hin als Dichtflächen ausgeführt, obwohl sich die Grubensohle nur wenige Meter über dem Grundwasser befindet. Zusätzlich werden die zuführenden Straßen nur zum Teil staubfrei hergestellt. Für die unmittelbaren Anrainer würde die Anlage nicht nur eine Zunahme des Lärms durch die maschinelle Mülltrennung, die Verfrachtung und Lagerung bedeuten, sondern auch eine erhebliche Mehrbelastung durch den zunehmenden Schwerverkehr, wobei bereits im Vorfeld durch die enge Zufahrtsmöglichkeit mit Problemen beim Verkehrsfluss gerechnet wird. Neben der Lärmbelastung und Staubentwicklung durch den Verkehr auf nicht staubfreien Straßenbereichen wird für die umliegenden Grundstücke auch die Windverfrachtung von leichten Plastikabfällen zum Problem werden, solange sie nicht in Ballen gebunden sind.
Die Eingaben bei der Behörde wurden im
Hinblick auf die Bemessung der Müllfraktionen so gestaltet, dass man möglichst
ohne Schwierigkeiten durch das Verfahren kommt. Wie sich dann die Wirklichkeit
darstellt, kann aus heutiger Sicht kaum eingeschätzt werden. Dies betrifft
sowohl die angelieferten Abfallarten wie auch die Müllmenge. Neben den
unmittelbaren Anrainern haben auch die umliegenden Feldeigentümer Bedenken
angemeldet. Eine Bürgerinitiative wurde gestartet und eine Demonstration
abgehalten, trotzdem soll vom Grundstückseigentümer das Vorhaben umgesetzt
werden. Die Marktgemeinde Theresienfeld ersucht deshalb die umliegenden
Gemeinden um Beistand. Nicht nur aus Solidaritätsgründen sondern auch aus
Gründen der wirklich zu erwartenden Verschlechterung der Lebensqualität unserer
Ortsbevölkerung hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung mit dem
gemeinsamen Antrag des Vorstandes ein starkes überparteiliches Zeichen gesetzt.
Der Gemeinderat der Marktgemeinde
Wöllersdorf-Steinabrückl spricht sich entschieden gegen die Errichtung der
geplanten Abfallbehandlungsanlage in der Nachbargemeinde Theresienfeld aus. Aufgrund
dieser Anlage ist eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität unserer
Bevölkerung zu erwarten. Er hat unseren Bürgermeister deshalb dazu
bevollmächtigt, alle zur Verfügung stehenden Rechtsmittel zu ergreifen, die zur
Verhinderung der Errichtung der Abfallbehandlungsanlage geeignet erscheinen.
Am Foto: Bgm. Ing. Gustav Glöckler mit Bgm. Ingrid Klauninger (Marktgemeinde Theresienfeld)