Modernisierung Fußballsportplatzanlage ATSV Wöllersdorf-Steinabrückl

In unserer Marktgemeinde befindet sich inmitten einer Lichtung des Föhrenwaldes am Fischaberg eine der schönsten „Waldsportplatzanlagen“ im Steinfeld des südlichen Niederösterreichs. Die rund 3 ha große als Grünland-Sportanlage gewidmete Fläche steht seit jeher im gemeindeeigenen Besitz und wird zumindest seit Gründung des örtlichen Vereins im Jahr 1919 seit mehr als 100 Jahren von diesem betreut. 

Im Frühjahr 1920 wurde damals mit vereinten Kräften der Dorfbevölkerung mit dem Bau der Sportanlage im
 Bereich des Wöllersdorfer Steinbruchs begonnen. In den Zwischenkriegsjahren 1932-1934 wurde der Platz erstmalig „professionell“ angelegt. In den späten 70er-Jahren erfuhr die Sportanlage ihre letzte, den damaligen Standards entsprechende Erneuerung samt Herstellung eines Anschlusses an die Wasserversorgungsanlage der Gemeinde, sodass 1980 Ernst Happel unser Waldstadion „Auf der Ebn“ – in seiner sich heute darstellenden Form – eröffnete. In weiterer Folge wurde ein Trainingsplatz errichtet, sowie der Kantinen und Umkleidebereich umgestaltet. 

Wenngleich laufend versucht wurde, im Rahmen der Möglichkeiten des Vereines, mit laufender Unterstützung durch die Gemeinde, die Anlage in betriebsbereiten Zustand zu erhalten, bringt doch die exponierte Lage im ehemaligen Steinbruch zusätzliche Erschwernisse mit sich, welche der örtliche Verein allein nicht bewerkstelligen kann.


ATSV Vorstand und Vereinsausschussv.l.n.r. ATSV Obmann Stv. Jan Schreiner, gf.GR Peter Werbik, GR Josef Binder, Ausschussvorsitzender gf.GR Ing. Mag.(FH) Christoph Wallner, ATSV Obmann Robert Reichl, ATSV Obmann Stv. Thomas Pernsteiner, Bgm. Ing. Gustav Glöckler, GR Dipl.Ing.(FH) Volker Ehmann

Entstehung und Bearbeitung des Konzeptes

Bereits seit Beginn der letzten Funktionsperiode (2015-2020) des Gemeinderates besteht der Wunsch des Vereines die Sportanlage im Bereich 

• Bewässerung, 

• Beleuchtung und 

• Raumordnung / -konzept

an den heutigen Stand der Technik und an notwendige Erfordernisse heranzuführen. Nachdem Fußball als einer der wichtigsten Breitensportarten in Österreich und der Fokus der Gemeindepolitik in erster Linie, für die wachsende Kinder- und Jugendarbeit und der daraus resultierenden Anzahl der Kinder und Jugendmannschaften, sowie der Notwendigkeit der Berücksichtigung von weiblichen Mitspielerinnen, steht – ist es unerlässlich, die Anlage an die heutigen Mindestanforderungen des NÖFV, sowie den daraus resultierenden erforderlichen Raumbedarf heranzuführen. 


Sportanlage

Diesbezüglich gibt es in unserer Gemeinde auch ein klares Bekenntnis der politischen Kräfte zum Verein. Die gemeinsame Bearbeitung des Projektes im Gemeinderatsausschuss für Vereinswesen unter der Leitung des gf. GR Ing. Mag. (FH) Christoph Wallner (VP), sowie je einem Mitglied der übrigen Wahlparteien, und der einstimmigen Beschlussfassung in der Gemeinderatssitzung vom 29.09.2021 – soll den überparteilichen Zugang zu diesem für die Gemeinde so wichtigen Thema veranschaulichen. 


In den vergangenen Jahren wurde intensiv zwischen der vorigen Vereinsführung unter der Führung des jetzigen Ehrenobmannes Herrn Peter Schwarz, welcher mit Vorausschau eine solide finanzielle Basis erwirtschaftet hat, dem folgenden Vorstand unter Obmann Hr. Robert Reichl und seinem Projektbeauftragten Thomas Pernsteiner, welcher die Hauptlast der Planungen abwickelte und dem Gemeinderatsausschuss an dem heute vorliegenden Konzept und den Projektunterlagen gearbeitet.

Neuer Container


Das nun vorliegende Projekt besticht vor allem in seiner Bodenständigkeit und hebt sich deshalb schon merklich von großvolumigen Anlagen im Umfeld ab. So wurde nicht nur auf den landschaftsbildprägenden Einfluss inmitten des Föhrenwaldes geachtet, sondern das Ausmaß der infrastrukturellen Maßnahmen – der derzeitigen zu erwartenden Spielklasse – vernünftig angepasst.


Teilbereiche des Projektes „Modernisierung des ATSV“ (Auszug aus der Projetkmappe)

Priorität 1:  Sanierung der elektronischen Anlage im Haupthaus (geplanter Start 2021)

Nach Bewertung und Durchsicht eines Elektrikers und Erfahrungen im Betrieb wurde festgestellt, dass die Elektrik im Haupthaus zu erneuern bzw. der Sicherungskasten auf Stand der Technik zu bringen ist. Bereits bei der Installation und Aufnahme des Betriebes des Küchenbereiches hat sich gezeigt, dass die elektrische Anlage unzureichend abgesichert ist.


Priorität 2:  Bewässerung am Hauptfeld sowie Trainingsplatz (geplanter Start 2021)

Auf eine Notwendigkeit einer Bewässerung eines Fußballplatzes wird nicht gesondert hingewiesen. Die bisherige Bewässerung der Sportplätze wird bis dato mittels „Seilzugspritzwagen“ durchgeführt. 


Dies erfolgt auf 3 Bahnen pro Sportplatz mit einer Dauer von je 8 Stunden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Seilzüge manuell versetzt werden müssen und laufend die Gefahr besteht, dass der Wagen (1.200 l/h) zum Stillstand kommt. 


Dieser Bewässerungsprozess ist sehr zeitaufwendig, unwirtschaftlich und teilweise nicht zweckmäßig, da
 während heißen Tagstunden bewässert werden muss. Für die Bewässerungsanlage wurde ein 30.000 Liter Wasserspeicher (Zisternen) seitens anbietenden Firmen berechnet. Aufgrund des Wasserdruckes wurde eine Niederdruckanlage definiert. Dieses Projekt zur Umsetzung einer nachhaltigen Bewässerung ist kostengünstiger als eine bauliche Maßnahme zur Herstellung des erforderlichen Wasserdruckes im öffentlichen Wasserversorgungsnetz. 


Die Zisternen werden nachts durch die bestehende Wasserleitung befüllt, um am nächsten Tag die Bewässerung des Sportplatzes zu gewährleisten.


Priorität 3: Containerlandschaft (geplanter Start 2022)

Zurzeit befinden sich die Heimkabine, Gästekabine, Schankraum, Küche, Schiedsrichterumkleidekabine und Besuchertoilettenanlage im Haupthaus. Grundsätzlich ist gemäß NÖFV die jetzige Situation bezüglich Gäste- und Schiedsrichterkabine nicht zulässig. Eine Vermengung von Gästespielern, Schiedsrichtern und Zuschauern muss weitgehend vermieden werden. Aus o.a. Grund sollte in der Schiedsrichterkabine auch ein WC vorhanden sein. 

Durch die wachsende Kinder- und Jugendarbeit und der daraus resultierenden Anzahl der Kinder- und Jugendmannschaften, sowie der Notwendigkeit der Berücksichtigung von weiblichen Spielern ist der Platz im Haupthaus nicht mehr gegeben. Die Bausubstanz des Haupthauses ist in die Jahre gekommen und der Ausbau würde sich nicht als wirtschaftlich erweisen. Deswegen wird eine Raumerweiterung mittels Containerlandschaft bevorzugt. Die aktuellen Sanitäranlagen sind ebenfalls in die Jahre gekommen und anstatt einer Sanierung ist die Installation eines Sanitärcontainer beabsichtigt. Zuletzt ist zu erwähnen, dass die Container insofern verkleidet werden, damit sie sich in das Landschaftsbild der Sportanlage „Auf der Ebn“ einfügen. 


Priorität 4: Beleuchtung für das Hauptfeld 

(Plan 2022 oder 2023)

Die Beleuchtung ist nicht mehr Stand der Technik und Jahrzehnte alt. Durch die schwache Ausleuchtung der
 bestehenden Halogenbeleuchtung ist das Jugend- sowie Erwachsenentraining im Herbst und Frühjahr aufgrund der frühzeitigen Dämmerung eine organisatorische Herausforderung. Aufgrund dieser Situation hatten wir bereits Abgänge von Kindern und Jugendlichen, da die Eltern oft nicht die Möglichkeit hatten, die frühen Trainingsbeginnzeiten wahr zu nehmen. Mit einer meisterschaftstauglichen Beleuchtung wäre es uns zusätzlich möglich, Meisterschaftsspiele der Mannschaften unter der Woche zu veranstalten und somit den Vereinsmitgliedern ein familiäreres Wochenende zu ermöglichen. Um die kostspielige Halogenbeleuchtung zu ersetzen, würde eine stromsparende LED- Beleuchtung herangezogen werden. Mit der Ausleuchtungsintensität von 200 lux/m2 ist die Flutlichtanlage dann meisterschaftstauglich.


Finanzierungskonzept

Das Investitionsvolumen des Projektes „Modernisierung der Fußballsportplatzanlage des ATSV Wöllersdorf-Steinabrückl“ beträgt rund € 260 000,-. Die Finanzierung und Durchführung ist im Zeitraum von 2021 bis 2023 geplant. Finanziert wird das Vorhaben unter 

•   erheblicher Beteiligung des Landes NÖ (ca. € 95.000,-) und 

•   Eigenmittel und Eigenleistung des ATSV in der Höhe von rund € 110.000,- (inkl. Beteiligung NÖFV in der Höhe von ca. 18.500,- und Berücksichtigung des Verzichtes für
 weitere Investitionsförderzuschüsse seitens der Marktge­meinde für die nächsten 10 Jahre) und

•   restliche Kostenübernahme und Finanzierungsabwicklung über die Marktgemeinde 


Conclusio

An dieser Stelle möchte ich mich als Vorsitzender des Ausschusses für Vereinswesen 

• beim vorigen Vorstand unter Ehrenobmann Peter Schwarz für die Erwirtschaftung einer soliden finanziellen Basis,

• bei den derzeit handelnden Funktionären des Vereines unter Obmann Robert Reichl für den Zuwachs an Eigenmitteln und für die konstruktive und professionelle Bearbeitung und Planung des Konzeptes und

• bei den Mitgliedern des Ausschusses für Vereinswesen für die gute Zusammenarbeit

bedanken!


Des Weiteren möchte ich mich bei unserem Bürgermeister Ing. Gustav Glöckler für die vertrauensvolle Übertragung dieser für unsere Gemeinde so wichtigen Aufgabe bedanken. Die auf Augenhöhe stattgefundene Einbindung aller im Gemeinderat vertretenen Wahlparteien ist keine Selbstverständlichkeit und unterstreicht den überparteilichen Zugang unseres Bürgermeisters.   Ebenso darf ich an dieser Stelle ein Dankeschön an das „Sport“-Land Niederösterreich und unsere Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner richten, welche bei der Gesamtfinanzierung unseres Projektes einen erheblichen Beitrag zugesichert hat. Wir wünschen dem Verein alles Gute für die Umsetzung des Projektes. Natürlich werden wir diese unterstützend begleiten und ich werde über abgeschlossene Bauabschnitte gesondert berichten. Abschließend erlaube ich mir im Namen des ATSV – Wöllersdorf-Steinabrückl Werbung zu machen und auf ihre Baustein­aktion zur Unterstützung der Investitionen hinzuweisen.


Ihr gf. GR Ing. Mag. (FH) Christoph Wallner
Vorsitzender des Ausschusses für Vereinswesen


09.10.2021

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